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Gauernitzer Elbinsel - ein sächsisches Kulturdenkmal

Wenn man mit dem Schiff von Dresden nach Meißen fährt, erscheint kurz nach Kötzschenbroda auf der rechten Seite eine kleine mit Wald bestandene Insel. Es ist die Gauernitzer Insel, die neben der Pillnitzer Insel bei der Elbregulierung übrig geblieben ist und sich nun im Eigentum des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz befindet. Schaut man genau hin, so ist ein schmaler Damm zu erkennen, der die Insel mit dem Land bei Kötitz verbindet. Schon bei leichtem Hochwasser ist sie allerdings nicht mehr zugängig. Die Gauernitzer Insel gehört im oberen Elbtal zu den wenigen Gebieten, in denen sich noch Reste eines Auwaldes erhalten haben. Neben Ulmen, Eschen, Linden, Eichen und Weidengebüschen kommt auch die Schwarzpappel noch vor. Die Insel ist aber auch ein bedeutendes Kulturdenkmal. Sie liegt gegenüber dem Gauernitzer Schloss und war im Besitz zahlreicher für die sächsische Geschichte und darüber hinaus bekannter Adelsfamilien (von Ziegler, von Pflugk, von Schönburg-Waldenburg). Ende des 17. Jahrhunderts übernahmen die Grafen von Zinzendorf Schloss und Ländereien; der mit ihnen verwandte Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf gründete in der Oberlausitz die Herrnhuter Brüdergemeine. Friedrich August von Zinzendorf bezog die Gauernitzer Insel in die Gestaltung seiner berühmten Parkanlage ein. So ließ er acht Baumreihen anlegen mit Blick auf Kirchtürme der Umgebung und setzte in der Mitte der Insel ein Denkmal aus Sandstein, welches aus einem Zylinder mit Sims, einer aufgesetzten Urne, einer Schrifttafel und Blattgirlanden bestand. Das Denkmal war seiner Frau Louisa J. Sophia von Zinzendorf geb. Gräfin von von Byland zu Polsterkamp gewidmet. Leider wurde es nach 1945 schwer beschädigt und noch in den achtziger Jahren die Urne abgeschlagen und der Sockel unterhöhlt. Das Denkmal wurde nun fachgerecht saniert, feierlich eingeweiht und steht in neuem Glanz auf der Kleinen Insel.