Über 400 Besucher drängten sich am Abend in den historischen Saal in der Spitzgrundmühle in Coswig. Das Interesse an der Veranstaltung zur Oberbürgermeisterwahl am 3. November in Coswig war groß. Dies lag sicherlich vor allem an den beiden Kandidaten, welche unterschiedlicher kaum sein könnten. Zum einen stellt sich der amtierende Bürgermeister Thomas Schubert, parteilos und derzeit Coswigs Kämmerer zur Wahl. Zum anderen schickt die AfD David Steinmann als Gegenpart ins Rennen. Es herrscht ein sachlicher Ton im Podium. Oft sind sich die Kandidaten
sogar einig, in welche Richtung es mit Coswig gehen soll. Die meisten
Fans hat – gemessen am Applaus auf seine Antworten – Thomas Schubert im
Publikum sitzen. Er hat den Amtsbonus. Denn Schubert hat bereits seit 21 Jahren Rathauserfahrungen, davon 19 Jahre als Kämmerer und damit die Verantwortung für die Finanzen der Stadt. Gleichzeitig ist er seit 12 Jahren Bürgermeister und damit stellvertreter des amtierenden Oberbürgermeisters. David Steinmann hingegen ist in der Stadt eher unbekannt, sitzt erst seit Sommer im Stadtrat. Seit 2017 ist er Geschäftsführer
der AfD-Fraktion im Dresdner Stadtrat. Steinmann besuchte Schulen in
Dresden, studierte dort auch. Deshalb wollte das Publikum etwas mehr
über den 33-Jährigen herausfinden. Sollte er gewinnen, wäre Coswig die
erste Stadt mit einem AfD-Oberbürgermeister.
Insgesamt 130 Mitarbeiter müssen zukünftig vom neuen Oberbürgermeister
im Rathaus geführt werden. Welcher Kandidat dafür am besten geeignet ist
müssen nun die Wähler entscheiden.