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Corona-Forschung im Helmholtz-Zentrum

Bei einem Besuch des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) hat sich Dr. Matthias Rößler einen Einblick in die verschiedenen Forschungsbereiche verschaffen können. Auf dem Programm stand unter anderem die weltweit einzigartige Forschungsanlage DRESDYN, an der Forscher zukünftig geo- und astrophysikalische Fragen, wie die Entstehung des Erdmagnetfelds, entschlüsseln wollen.

Ein bekanntes Themenfeld erlebte Dr. Matthias Rößler, der auf dem Feld der Strömungstechnik promoviert hat, bei der Versuchsanlage TOPFLOW. Mit hochmoderner Technik untersuchen hier Physiker und Ingenieure komplexe Strömungsphänomene. Am Zentrum für Radiopharmazentrische Tumorforschung (ZRT), an dem Chemiker radioaktive Arzneimittel für die Krebsdiagnostik herstellen, hat sich Rößler außerdem über die enge Zusammenarbeit des HZDR mit Kliniken und der Industrie informiert.

Das Know-how des Zentrums ist aktuell auch an anderen Brennpunkten der Medizin gefragt: Erst kürzlich hatten die Wissenschaftler des Instituts für Radiopharmazeutische Krebsforschung eine Förderung für die Corona-Forschung vom Freistaat Sachsen erhalten. Damit wollen die Forscher einen bestehenden Ansatz aus der Tumordiagnostik und -therapie auf die Bildgebung und Bekämpfung von Virusinfektionen, wie dem Corona-Virus, übertragen.

Neben der Entwicklung von Therapien und eines Impfstoffes zur Bekämpfung von SARS-CoV-2 sind umfangreiche Tests eines der wichtigsten Werkzeuge, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Kenntnisse über die genauen Infektionszahlen und die schnelle Identifikation neuer Infektionsherde tragen entscheidend dazu bei, die Situation richtig einschätzen und Handlungsempfehlungen ableiten zu können. „Die Corona-Pandemie ist noch lange nicht überwunden und obwohl die Testkapazitäten in Deutschland sehr groß sind, wird mit steigenden Infektionszahlen ihr effektiver Einsatz schwieriger. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, um Strategien zu entwickeln, wie man die vorhandenen Testkapazitäten so effektiv wie möglich nutzen kann“, erklärt Prof. Justin Calabrese von CASUS.

„Unsere digitale Plattform soll dabei helfen zu ermitteln, welche Personen zu welchem Zeitpunkt an welchen Orten getestet und welche Art von Tests verwendet werden sollen, um die vorhandenen Testkapazitäten so effektiv und gezielt wie möglich einzusetzen, beispielsweise als Einzeltests oder als Pooling“, erläutert Dr. Weronika Schlechte-Welnicz, die die Projektkoordination übernommen hat. Zunächst sollen in Zusammenarbeit mit den Behörden und Ämtern umfassende Daten zu der Anzahl und den Ergebnissen durchgeführter Tests erfasst werden. Anschließend sollen epidemiologische Modelle eingebunden werden, um verschiedene „Was-wäre-wenn“-Szenarien für die Planung von Teststrategien untersuchen zu können. Ein erster Prototyp ist für 2021 zu erwarten