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„Stumme Künstler“ fordern Unterstützung

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Etwa 50 Künstler, Musiker und Sänger, darunter auch Mitarbeiter aus Veranstaltungsfirmen und Konzertagenturen, haben am Mittwochmittag am Dresdner Königsufer demonstriert. Sie bauten sich so an der Treppe unterhalb des Finanzministeriums auf, dass sie von dort aus gut zu sehen waren. Denn es ging um Geld, um Hilfe für sie, vor allem für freie Künstler.

Kilian Forster, der Intendant der Dresdner Jazztage, hatte die Demo mit Unterstützung seiner Frau und einiger Helfer organisiert. Sie bauten überlebensgroße Bilder von Musikern, die bei den Jazztagen aufgetreten sind, auf der Wiese auf. Stumme Musiker, denn sie alle können zurzeit nicht spielen. Zu den Demonstranten gehörten unter anderem Konzertveranstalter Rodney Aust, Schlagzeuger Günter "Baby" Sommer, Johannes Vittinghoff von der Pan GmbH, welche die Filmnächte und das neue Autokino im Ostragehege organisiert.

Von "Substanzsicherung" war die Rede, was nichts anderes heißt als Geld, das das Überleben der Unternehmen sichert. Foster hatte deshalb einen Hilfskredit von 100.000 Euro beantragt, ihn aber nicht bekommen."Wir sind durch alle Förderprogramme gefallen", sagt Forster.

Die Demonstranten haben einen Forderungskatalog aufgestellt. Zwölf Punkte, die zum Überleben freier Künstler und Veranstalter beitragen sollen. Dazu gehört ein Grundeinkommen, dazu gehören Kredite aus dem Programm "Sachsen hilft sofort" für gemeinnützige Veranstalter, dazu gehören aber auch Regeln, welche Veranstaltungen wieder erlaubt sind, und Vorgaben zum Ende der Abstandsregeln.

Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler hat sich für die Demonstranten Zeit genommen, denn die Kunst und Kultur von Sachsen liegt ihm seit vielen Jahren am Herzen. "Kilian Forster und andere "Stumme Künstler" kämpfen um ihr überleben als "Kultur"-Unternehmer. Ihre Forderung nach zinslosen Darlehen aus sächsischen Förderprogrammen ist berechtigt, ein bedingungsloses Grundeinkommen nicht.", so Dr. Rößler.