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Petitionsübergabe gegen "Ausbau des Frachtflughafens Leipzig/Halle"

Die Bürgerinitiative "Gegen die neue Flugroute" hat heute die Petition "Kein weiterer Ausbau des Frachtflughafens Leipzig/Halle" an Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler übergeben.
Der Streit um den Ausbau des Frachtflughafens Leipzig/Halle geht damit in die nächste Runde. Nachdem Städte und Gemeinden im Umfeld des Flughafens schon gegen die bisherigen Ausbaupläne gestimmt haben, will die Bürgerinitiative auch die Landespolitiker für die Probleme vor Ort sensibilisieren - mit einer Unterschriftenliste, die Tausende Betroffene unterzeichnet haben.
Der Plattform Open Petition zufolge haben mehr als 10.000 Menschen das Anliegen unterschrieben. Neben der Übergabe ist der Initiative erfolgte auch eine kleine Demonstration vor dem Sächsischen Landtag. Matthias Zimmermann von der Bürgerinitiative freut sich über die rege Beteiligung: "Wir haben das in dieser Größenordnung nicht erwartet. Wir hatten mit 5.000 Unterschriften kalkuliert. Jetzt sind es wesentlich mehr - und das noch dazu unter die widrigen Bedingungen, die wir hatten." Die Corona-Pandemie hatte Zimmermann zufolge die Arbeit der Initiative stark eingeschränkt: keine Bürgerveranstaltungen, kaum Informationsstände, kaum Möglichkeiten zu Listensammlungen an der Haustür. "Ich denke, mit unserer Petition haben wir einfach den Nerv unserer Bürger getroffen."

Im Kern des Streits geht es um die Erweiterung des Flughafens. In den vergangenen Jahren konnte der Betreiber des Airports, die Flughafen Leipzig/Halle GmbH, ein deutliches Wachstum verzeichnen: Sowohl die Zahl der Fracht-Airlines als auch das Frachtvolumen steigerten sich von Jahr zu Jahr. Um das Verkehrswachstum auch in Zukunft bewältigen zu können, sollen nun eines der Vorfelder ausgebaut werden.

Der Flughafen will sein rund 60 Hektar großes Vorfeld 4 um 40 Hektar erweitern. Zusätzliche Rollwege sollen entstehen, ebenso wie Logistikgebäude, Rangierflächen und Stellflächen für 66 neue Frachtflugzeuge. Bis 2032 wird mit rund 50 Prozent mehr Frachtfliegern gerechnet. Nach diesem Plan würde dann alle vier bis fünf Minuten ein Flugzeug starten bzw. landen. Ein entsprechendes Planänderungsverfahren wurde im vergangenen Jahr bei der Landesdirektion Sachsen beantragt und hat begonnen.

Schon lange regt sich Widerstand gegen das Ausbauvorhaben. Interessengemeinschaften und Bürgerinitiativen stellen sich gegen die Pläne. . Vor allem geht es den Gegnern um die deutliche höhere Lärmbelastung in der Nacht, die bei einem Ausbau des Frachtflughafens droht. Denn in Leipzig gibt es kein Nachtflugverbot und vor allem Frachtflieger sorgen für Lärm.