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TU-Dresden bündelt Corona-Daten

Wissenschaftler weltweit forschen derzeit an der Bekämpfung des Coronavirus und untersuchen, wie wir die Corona-Pandemie mit all ihren Begleiterscheinungen am besten bewältigen können. Wie kann man angesichts von zehntausenden Studien da noch den Überblick behalten? Am Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der TU Dresden wurde ein Verfahren für das Zusammenfassen von Covid19-Studien erarbeitet, die vor allem, ältere Menschen interessieren dürfte.

Als die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr begann, gab es viele Fragen: Was sind die Risiken für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung, was die Folgen? Forschende haben sofort mit der Suche nach Antworten begonnen und veröffentlichten entsprechende Studien. An verschiedenen Orten der Welt entwickelte sich also Wissen. Das Team am Institut für Arbeits- und Sozialmedizin an der TU Dresden erkannte die Notwendigkeit, dieses Wissen schnell zusammenfassend zu bewerten, gewissermaßen eine Wissenssynthese zur Verfügung zu stellen.

Mit Hilfe einer Methode, die sich Rapid Reviews nennt, sammeln die Wissenschaftler hunderte Studien, die auf verschiedenen Datenservern zu einer bestimmten Fragestellung veröffentlicht wurden. Die Studien werden bewertet, die Ergebnisse zusammengefasst und diese Zusammenfassung wird dann wiederum der internationalen Forschungsgemeinschaft zur Verfügung gestellt.

Welche Rolle das Alter für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung spielt, ist beispielsweise so eine Fragestellung, der sich die Dresdner Forscher annehmen. Nach den ersten - zumeist chinesischen - Studien sah es zunächst danach aus, dass allein das Alter kein Risikofaktor für einen schweren Krankheitsverlauf darstellen würde. Ein entsprechendes Rapid Review wurde veröffentlicht. Mittlerweile sind jedoch zahlreiche weitere Studien in Europa und Amerika veröffentlicht worden, auch zur Frage, welche Rolle Vorerkrankungen spielen. An der TU Dresden läuft gerade die Aktualisierung des Rapid Reviews. Doch schon jetzt können die Wissenschaftler sagen: Die Erkenntnislage hat sich verändert. Mittlerweile kann man einen gewichtigen Einfluss des Alters auf den Krankheitsverlauf feststellen, auch wenn man andere Risikofaktoren herausrechne.