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Advent, Advent das erste Licht brennt

Sprachgeschichtlich geht der Begriff „Advent” auf das lateinische Wort „adventus” zurück, was Ankunft oder Eintreffen bedeutet. Im Römischen Reich wurde der Begriff vor allem für die Ankunft von Kaisern oder Gottheiten benutzt. Die Adventszeit beschrieb wiederum eine Fastenzeit im Frühchristentum, die vom 11. November (Martinstag) bis zum 6. Januar (Dreikönigstag) dauerte. Die katholische Kirche verlangte das Adventsfasten noch bis 1917.

In ihrer heutigen Form geht die Adventszeit auf Papst Gregor den Großen zurück. Dieser legte die Zahl der Adventssonntage erstmals auf vier fest. So sollten die 4000 Jahre des Wartens auf Erlösung nach dem Sündenfall im Paradies symbolisiert werden. In der christlichen Kirche bezeichnet der Advent deshalb die freudige Erwartung auf Jesus Christus als Erlöser der Menschen.

Heutzutage ist die Adventszeit längst nicht mehr bloß eine christliche Tradition, sondern eine Phase, in der sich viele Menschen auf die Weihnachtsfeiertage vorbereiten. Dazu zählen Dinge wie Plätzchenbacken und das Besorgen von Geschenken genauso wie das Dekorieren von Wohnräumen und der Besuch der Weihnachtsmärkte.

Licht spielt eine besondere Rolle in der Adventszeit. Im Christentum symbolisiert das Licht die Geburt Jesu Christi. Durch das Anzünden von Kerzen auf dem Adventskranz wird somit die steigende Erwartung auf die Wiederkunft Jesu an Weihnachten ausgedrückt. Zurück geht der Kranz allerdings auf eine Idee des Theologen und Erziehers Johann Wichern. Dieser wollte mit dem Adventskranz Straßenkindern eine Freude bereiten und ihnen die Zeit bis zum Weihnachtsfest verkürzen.

Der Adventskalender zählt zu den beliebtesten Bräuchen in der Vorweihnachtszeit. Auch hier hat sich eine weltliche von der ursprünglich christlichen Tradition abgeleitet. In Deutschland sollte der Adventskalender, ähnlich dem Anzünden von Kerzen auf dem Adventskranz, Kindern die Zeit bis Weihnachten versüßen. Statt Schokolade versteckten sich allerdings eher bunte Bilder hinter den 24 Türchen.