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Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Anlässlich des bundesweiten Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus hat in Chemnitz am Mahnmal im Park der Opfer des Faschismus ein Gedenken stattgefunden. Neben Oberbürgermeister Sven Schulze nahmen auch Ministerpräsident Michael Kretschmer und Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler teil. „Der heutige Gedenktag konfrontiert uns mit dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte. Er lässt uns in den Abgrund des Bösen blicken: Der Geringschätzung menschlichen Lebens und seiner millionenfachen willkürlichen Vernichtung“, sagte Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler in seiner Rede.

„Es ist unerlässlich, dass wir uns der Verantwortung, die mit diesem Tag einhergeht, fortwährend stellen. Das Erinnern an den Holocaust, an die Namen und erschütternden Erlebnisse der Opfer, darf nicht verblassen. Das Erinnern an die Toten ist immer auch eine Mahnung an uns Lebende.“

Im Hinblick auf die Machtergreifung der Nationalsozialisten vor 90 Jahren betonte der Parlamentspräsident: „Die Vorgänge von damals zeigen uns, wie schnell eine unsichere, eine geschwächte Demokratie beseitigt werden kann. In unseren Händen liegt es daher, sie entschlossen zu verteidigen sowie Werte wie Menschenwürde, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit zu schützen.“

Rößler würdigte, dass nach dem Zivilisationsbruch des Holocaust das jüdische Leben in Sachsen seit längerem neu aufblühe. „Ein vielfältiges Gemeindeleben und zahlreiche Veranstaltungen sind dafür sichtbare Zeichen – ebenso die neu entstandenen und neu geweihten Synagogen. Jüdinnen und Juden bereichern mit ihrem Glauben und ihren Traditionen unsere Gesellschaft. Sie dürfen wissen, dass unser Rechtsstaat, in dem wir heute gemeinsam leben, eine wehrhafte und starke Demokratie ist.“

Die Zunahme judenfeindlicher Straftaten verurteilte Rößler scharf. „Leider ist die üble Wurzel des Antisemitismus nicht eingegangen. Daran dürfen wir uns nie gewöhnen. Jüdinnen und Juden müssen bei uns in Sachsen sicher sein.“

Seit Kriegsende wird in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht. Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Einer Initiative des früheren Bundespräsidenten Roman Herzog folgend, gilt in der Bundesrepublik Deutschland seit 1996 der 27. Januar als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.