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Radebeuler Modelleisenbahner feiern Neuanfang

Nach sechs Jahren Zwangspause kann der Modelleisenbahnclub Radebeul-Kötzschenbroda seine Anlagen auf einer Ausstellung wieder präsentieren. Auch die Räumlichkeiten sind neu, in denen die kleinen Loks auf H0- und TT-Spur rollen. Jedenfalls relativ neu für den Verein, der in diesem Jahr sein Jubiläum zum 60-jährigen Bestehen feiern konnte.

Dass die aktuell 28 Mitglieder im Alter von Anfang 30 bis Mitte 80 Jahren überhaupt diesen runden Geburtstag ihres Vereins erleben konnten, stand im November 2017 in den Sternen. Damals zeigten sie zum letzten Mal ihre Anlagen und informierten, dass für ihren Vereinssitz im Gewerbepark an der Gohliser Straße die Kündigung vorlag. Wo heute die Firma Tecto Dachbaustoffe ihre Niederlassung hat, war der Vereinssitz. Rund 500 Quadratmeter Fläche standen dort dem MEC, wie der Kurzname des Vereins lautet, für seine Jahresschau zur Verfügung. "Der Eigentümer hat das Gelände verkauft und wir mussten raus", sagen Vereinschef Lutz Horbank und sein Stellvertreter Jörg Kargus.

Der MEC bezog zunächst ein Büro, wechselte mehrmals die Räume auf dem Gelände, bis er vor zwei Jahren seinen jetzigen Vereinssitz im Haus C beziehen konnte. Vielmehr mussten die Vereinsmitglieder in Eigenarbeit diesen erst schaffen. "Aus vier Räumen haben wir zwei Zimmer gemacht", berichten Horbank und Kargus. So haben die Vereinsmitglieder unter anderem Wände herausgenommen, um Fläche zu schaffen. Umfangreiche Renovierungs- und Installationsarbeiten folgten, um die neuen Arbeits- und Ausstellungsräume herzustellen. Diese machen nur ein Fünftel der früheren Fläche aus. Die Coronapandemie hat die Bauarbeiten immer wieder ausgebremst. Von einer "Wiedergeburt" sprachen die MEC-Mitglieder, als sie ihren Vereinsgeburtstag feiern konnten. Denn zu den Karl-May-Festtagen konnten sie erstmals wieder einen Teil ihrer Schätze präsentieren, darunter die bislang dominante H0-Anlage. Der Zuspruch der Festbesucher, die einen Blick in das neue Vereinsheim warfen, bestärkten die Modelleisenbahner, ihre traditionelle jährliche Ausstellung wiederzubeleben.

Fünf Schautage im November

Am kommenden Sonnabend, 18. November 2023, öffnet sie ihre Pforten und ist am darauffolgenden Sonntag, am Buß- und Bettag sowie am Wochenende 25./26. November im ehemaligen Kraftwerk in der Lößnitzgrundstraße 46 zu erleben. Zu sehen ist die zehn Meter lange H0-Anlage in L-Form, die an der breitesten Stelle fünf Meter misst. Seit 30 Jahren ist diese im Vereinsbesitz, in vielen Arbeitsstunden wurde sie überarbeitet und ergänzt sowie ihre Technik ausgetauscht. Viel Schweiß haben die Modelleisenbahner in den zurückliegenden Monaten investiert, um sie nach der langen Zeit im Lager wieder nutzbar zu machen.

Außerdem wird die TT-Anlage gezeigt, die einst von der Jugendgruppe des MEC gebaut wurde. Zudem nutzte Clubmitglied Werner Hänsch die "Pausenzeit" der vergangenen Jahre, um eine museale Feldbahnanlage zu entwerfen und zu bauen. Sie wird während der fünf Ausstellungstage ebenfalls ihre Runden drehen.

Große H0-Anlage steht zum Verkauf

"Die Feldbahn ist letztmalig zu sehen", informiert Kargus. In dem Raum, wo sie steht, will der MEC seine Demonstrationsanlage aufbauen. "Sie ist unser Aushängeschild", informiert Kargus. Vor der Kulisse der Sächsischen Schweiz können die Vereinsmitglieder auf ihr Eisenbahngeschichte demonstrieren.
Auch die große H0-Anlage wird wohl ein letztes Mal in Radebeul zu sehen sein. Denn die Clubmitglieder wollen sich von dieser trennen und stellen sie zum Verkauf. Mit der Veräußerung schaffen sie Platz für die H0e-Anlage. Die Schmalspuranlage wurde in liebevoller Detailarbeit gebaut. Sie zeigt den Lößnitzdackel auf seiner Fahrt von Radebeul-Ost nach Radeburg mit vielen maßstabsgerechten Nachbauten. Der MEC macht sich auf, am nun dauerhaften Domizil neue Kapitel in der Vereinschronik zu schreiben. "Neue Mitglieder sehen wir gern", sagen Horbank und Kargus.

Modelleisenbahnausstellung im alten E-Werk, Lößnitzgrundstraße 46; Öffnungszeiten: 18., 19., 22., 25., und 26. November jeweils von 10 bis 18 Uhr; Eintritt: Erwachsene drei, Kinder 1,50 und Familien sieben Euro. www.mec-radebeul.de