Hoher Besuch im Karl-May-Museum: Auf seiner Abschiedstour durch Deutschland schaute der tschechische Botschafter Tomáš Kafka im Indianermuseum vorbei. Wie andere Besucher auch zückt er gleich am Eingang sein Mobiltelefon, hielt dieses an den QR-Code zum Aktivieren des Audioguides. Dann stellt er den Lautsprecher auf Laut. Die Stimme, die in tschechischer Sprache die Museumsbesucher zu den einzelnen Hörstationen mit viel Wissenswertem führt, kommt Kafka sehr bekannt vor. Es ist seine eigene.
Seit 2020 vertritt Kafka, Jahrgang 1965, sein Heimatland als Botschafter in der Bundesrepublik. Er ist bekennender Karl-May-Fan. Vor allem die westdeutschen Filme mit Pierre Brice als Winnetou und Lex Baker als Old Shatterhand haben den Abenteuerschriftsteller und seine Romanhelden in Tschechien bekannt gemacht - einmal in den 1960er-Jahren, als die Filme in den tschechischen Kinos laufen durften. Ein zweites Mal erlebten diese in den 1980er-Jahren eine Renaissance. Kafka studierte damals an der Karls-Universität in Prag. Am Abend trafen sich Dozenten und Kommilitonen in den Lichtspielhäusern wieder. Die Filmmusik bezeichnet Kafka als zeitlos.
Hörtexte in vielen Sprachen vorhanden
Seit Anfang 2020 gibt es den Audioguide. Insgesamt befinden sich in den Ausstellungshäusern Villa "Shatterhand" und Villa "Bärenfett" sowie im Museumspark 26 Hörstationen, die durch rote Aufkleber markiert sind. Praktischerweise müssen keine Geräte vor Ort ausgeliehen werden. Die ein- bis dreiminütigen Hörbeiträge können ganz einfach über das ebenfalls kostenfreie WLAN im Museum auf dem eigenen Smartphone oder Tablet abgehört werden. Der elektronische Museumsführer ist er auf folgenden Sprachen verfügbar: Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch, Tschechisch, Ukrainisch und Ungarisch. Weitere Sprachen sollen folgen.
Quelle: sz-online